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“LASS DIE RUHE UND DIE ENERGIE DES MEERES DEINE KRAFT ENTFALTEN”
~ Silvia Jandl
Nach vier wunderschönen Tagen im Inselsüden von Ikaria zieht es uns an die Nordküste. Wir finden kurzfristig ein sehr nettes Quartier in Gialiskari. Von hier aus erreichen wir die Orte und Strände, die wir unbedingt besuchen wollen, ganz leicht. Vor allem der wunderschöne Strand Mesakti Beach und das kleine Dorf Christos Raches sind Fixpunkte für uns.
ÜBERRASCHUNGEN SIND IMMER WILLKOMMEN
Es ist Mittagszeit, als wir durch die Berge in den Norden der Insel Ikaria fahren. Eine ganze Weile schon sind wir weder einem Auto, noch einem Menschen begegnet, nur ein paar Ziegen queren ab und zu die Straße. Die Musik aus dem Radio und der betörende Duft der Bergkräuter sind wohl auch ein Grund, dass sie wieder so präsent ist – diese tiefe Zufriedenheit und Dankbarkeit in uns.
Langsam stellt sich auch das Bedürfnis nach Essen ein. Im kleinen Dorf Kimisis steigen wir hoffnungsvoll aus, und machen uns zu Fuß auf die Suche nach einer Taverne. Leider ohne Erfolg. Auf der Weiterfahrt fällt uns bald darauf das bunte Schild von Ravaisi ins Auge. Eine kleine Taverne direkt am Weg, mit einer netten Sitzgelegenheit auf der anderen Straßenseite. Hier genießen wir das köstliche Essen und den leichten griechischen Rotwein.
AKAMATRA – VERSTECKTE IDYLLE
Eine spontane Intuition lässt uns von der Hauptstraße auf eine Schotterpiste abweichen, um eine kleine Entdeckungstour einzuschieben. Und tatsächlich sehen wir kurz darauf an einer Kreuzung eine Menge bunter Wegweiser Richtung Akamatra, einem kleinen Bergdorf. Herrlich, da fahren wir hin.
Wir sind total begeistert vom Charme dieses lieblichen Dorfes. An jeder Ecke gibt es nette Sitzplätze auf der kleinen Platia. Bei einer kurzen Dorfrunde entdecken wir einen zweiten Platz mit einer Taverne, eine schöne Kirche, viele Ziegen, Feigenbäume und nette kleine Häuser.
Danach kehren wir in das Kafenion Stou Ligeri ein. Es ist noch Mittagszeit und daher ist die Platia menschenleer. Wir trinken herrlich gechillt unseren griechischen Kaffee und einen Ouzo. Dazu gibt es Mezedes (kleine Vorspeisen) vom Haus und ganz viel Ruhe. So lässt sich’s leben.
DAS LEBEN IST EIN FEST
Unsere Unterkunft für die nächsten Tage liegt in der Ortschaft Gialiskari, auf einer kleinen Anhöhe, mit tollem Ausblick. Unterwegs haben wir gelesen, dass es in einem Dorf, namens Karavostamo, am Abend ein Open-Air Konzert gibt, das ab 21:00 beginnt. Kurzerhand beschließen wir dabei zu sein.
Es ist wirklich schön. Auf der riesigen Platia sind schließlich alle Plätze besetzt und laufend werden aus einem Gebäude weitere Stühle für neue Gäste geholt. Sie genießen Musik, Essen und Wein, und vor allem die Gemeinschaft. Die Besucher scheinen von der ganzen Insel hierher gekommen zu sein, um diesen Abend mitzuerleben, auch viele Familien mit kleinen Kindern und eine Menge älterer Menschen.
Das Panigyri in Ploumari findet mitten im Wald statt. Ein kleiner Weg führt zu einer versteckten Platia. Ich bin nicht sicher, ob wir diesen Platz gefunden hätten, wenn nicht bereits viele Autos am Straßenrand geparkt hätten. Es war super romantisch unter dem Sternenhimmel mit Livemusik, Tanz und Kulinarik.
Es sind außer uns fast ausschließlich einheimische Besucher samt ihrer Familien anwesend. Wir genießen das lokale Bier Ikariotissa und das lustige Treiben bis spät nach Mitternacht. Jaja, feiern können sie, die Ikarioten, schön, dass wir das miterlebt haben.
Ikaria ist bekannt als eine Insel, wo Zeit keine Rolle spielt und die Menschen sehr, sehr alt werden. Sie gehört zu den sogenannten 5 Blue Zones (Dan Buettner) der Erde. Das sind 5 Regionen, wo Menschen durchschnittlich viel länger und vitaler leben als in anderen Gegenden. Das liegt bestimmt an ihrer Lebensweise. Daran müsste ich mich, denke ich, nicht lange gewöhnen.
NORD-OSTKÜSTE ON THE ROAD AGAIN
Wir erkunden die Nord-Ostküste noch einmal bei Tag. Von der Ortschaft Karavostamo haben wir abends nicht viel gesehen, als wir beim Fest waren. Jetzt zieht es uns nochmals in das Dorf am Meer mit seinem kleinen Fischerhafen. Dieser ist wirklich sehr nett, das Dorf zieht sich über einen Berghang hinauf.
In den Gassen nahe des Hafens ist es ziemlich ruhig, nur einige der alten Häuser werden gerade restauriert. Es gibt ein paar wenige Tavernen und Cafès und einen schönen Kinderspielplatz in Strandnähe.
Es ist ziemlich heiß, deshalb suchen wir bald ein Mezedopolio auf, für einen kleinen Snack, Kaffee und Ouzo. Hier lässt es sich aushalten unter den schattigen Bäumen. Danach ziehen wir wieder weiter Richtung Evdilos.
Hier spielt sich alles an der Hafenpromenade ab, Geschäfte, Tavernen und Cafès reihen sich aneinander. Ein schöner Platz für einen Zwischenstopp. Wir bleiben nur kurz in Evdilos. Unser Spaziergang führt uns durch die schmalen Gassen und an der Promenade entlang. Hier gönnen wir uns eine Erfrischung und genießen den Blick auf das Meer und das geschäftige Treiben auf der Platia.
MESAKTI BEACH – ZEIT FÜR STRAND UND MEER
Der weitläufige Mesakti Beach zwischen Gialiskari und Armenistis ist unser Highlight auf Ikaria. Feiner weißer Sand und türkisblaues Meer – einfach traumhaft. Er zählt zu den schönsten Stränden, die wir bisher besucht haben. Einige Bereiche sind mit modernen gepolsterten Liegen,
mit Schirmen und weißen Sitzsäcken ausgestattet.
Gleich oberhalb des Strandes liegt die gemütliche Bensao Beach Bar, mit herrlicher Aussicht und kühlen Getränken. Es ist einfach wunderschön, den Nachmittag hier ausklingen zu lassen.
Das Schwimmen ist jeden Tag ein Erlebnis, von der Farbe des Meeres und dem wunderschönen Strand, kann ich gar nicht genug bekommen. An manchen Tagen gibt es hohe Wellen – Wellenspringen macht ja wirklich richtig Spaß. Da spüre ich wieder so richtig, welche Kraft das Meer hat. Achtsamkeit und Ehrfurcht sind durchaus angebracht.
ARMENISTIS – ÜBERSCHAUBAR UND GEMÜTLICH
Die Häuser des kleinen Fischerdorfes Armenistis ziehen sich vom Meer bis hinauf auf einen kleinen Hügel. Obwohl das Dorf nicht groß ist, finden wir hier so ziemlich alles, was das Herz begehrt: Cafès, Tavernen, Mini Market und sogar eine Zacharoplasteío, eine Konditorei, wie wir sie in Österreich nennen.
Sehr nett und originell finden wir das restaurierte Boot, das abends als Bücherladen dient. In Armenistis gibt es auch einige Unterkünfte, ein paar wenige Hotels, Studios und einfache Zimmer. Obwohl die Ortschaft bei Reisenden sehr beliebt ist, ist sie im September nicht überfüllt. Dadurch wirkt sie um diese Zeit sehr beschaulich.
Tagsüber sind in der netten Bar Mythos nur wenige Gäste. Wir trinken einen sehr guten Kaffee und haben einen wundervollen Blick auf den langen wunderschönen Livadi Strand. Was für ein Genuss – diese Ecke von Ikaria gefällt mir wirklich ganz besonders gut.
RACHES – WO DIE UHREN ANDERS TICKEN
Christos Raches, oder einfach nur Raches ist eines der bekanntesten Bergdörfer auf Ikaria. Es liegt einige Kilometer oberhalb von Armenistis mitten in einem Pinienwald. Das Dorf hat den Ruf, dass das Leben in der Nacht stattfindet. Es heißt, die Geschäfte und Tavernen öffnen erst abends ab 21:00 und schließen gegen 3:00 Früh.
Wir haben den Tag im Südwesten der Insel verbracht und fahren um 18:00 eine lange kurvige Staubstraße hinauf nach Raches. Unterwegs nehmen wir ein junges kanadischen Pärchen mit, die zu Fuß unterwegs sind und bereits zum zweiten Mal in das Dorf marschieren. Nun sind wir aber gespannt.
Als wir um 18:30 ankommen, bietet sich uns tatsächlich ein seltsames Bild: in den Gassen ist es absolut ruhig und die Lokale sind größtenteils geschlossen. Auf den Barhockern und auf der Straße liegen schlafende Katzen, Menschen sind keine in Sicht. Ich muss wirklich herzhaft lachen, bei diesem Anblick, denn ganz ehrlich, ich konnte nicht ganz glauben, dass das Dorf um diese Zeit tatsächlich im Dornröschenschlaf ist.
Zum Fotografieren ist das allerdings wirklich optimal und das Licht ist um diese Zeit auch wunderbar, also nutzen wir diese Gelegenheit dafür. Wir fühlen uns plötzlich total im Einklang mit diesem Ort – Zeit spielt keine Rolle, sie existiert hier nicht. Alles scheint sich total entspannt wie von selbst zu fügen.
ZEITLOS – GELASSEN – ENTSPANNT
Ab 20:00 öffnen langsam die Cafés und Ouzerien nacheinander, und ganz unscheinbar werden die Menschen auf der Gasse immer mehr und auch die Tiere erwachen. Die Einwohner von Raches leben nach der Sonnenuhr – sobald die Sonne untergeht, öffnen die Geschäfte.
Nachdem wir gegessen haben, suchen wir noch den Buchladen, den mein Mann vor 21 Jahren einmal besucht hat. Und wir werden fündig, es ist auch ein Papiergeschäft und hat bestimmt alles, was von Groß und Klein so gebraucht wird. Um 21:30 kaufen einige Kinder mit ihren Eltern gerade Schulsachen ein – ja, die Uhren gehen hier tatsächlich ein bisschen anders.
Am nächsten Tag besuchen wir Raches um die Mittagszeit, weil wir erfahren haben, dass die Geschäfte und Lokale auch tagsüber bis 16:00 geöffnet haben und danach gibt’s eine Siesta bis zum Abend. Um die Mittagszeit ist die kleine Ortschaft belebt und trotzdem angenehm chillig, was wir so richtig genießen.
Falls ihr einmal nach Ikaria kommt, dann besucht auch Raches unbedingt. Und wenn ihr in Raches seid, dann solltet ihr auf jeden Fall hier vorbeischauen:
Ursula Kastanias ist Schweizerin. Sie lebt seit 1986 in Raches und betreibt mit ihrem Mann Pantelis einen kleinen Laden direkt auf der Platia. Außerdem schreibt sie einen wunderschönen Blog aus der Sicht einer Insiderin über Ikaria. Sie weiß genau, wie die Uhren und die Einwohner hier ticken. Ursula verrät vieles über die Menschen, die blue Zone in Ikaria, über Feste, Unterkünfte und gibt tolle Reisetipps. Die optimale Vorbereitung für eine Reise auf die Insel des Ikarus, einfach genial.
Die Frauenkooperative Ikaria in Raches betreibt ein kleines Geschäft & eine Café-Konditorei, das Produkte anbietet, die aus traditionellen, reinen und frischen Zutaten und mit Liebe hergestellt werden. Das schmeckt natürlich und sollte auf jeden Fall unterstützt werden.
IKARIA’S NORDEN – EIN HAUCH VON MAGIE
Also eines weiß ich ganz sicher: 7 Tage auf Ikaria waren zu kurz. Wir haben viele schöne und besondere Plätze entdeckt und so ziemlich alle Orte der Insel besucht. Dennoch gibt es Einiges, das wir nicht gesehen und nicht erlebt haben, wie zum Beispiel den berühmten Seychellen Beach oder das Süßwasserbecken mit den Schildkröten am Livadi Strand uvm.
Deshalb werden wir bestimmt wiederkommen und uns Zeit nehmen, für die noch nicht entdeckten verborgenen Schönheiten dieser Insel und unsere Lieblingsplätze.
MEINE TIPPS FÜR IKARIA
- plane mindesten 7 Tage oder besser länger für Ikaria ein
- miete eine Unterkunft im Süden und dann eine im Norden
- nimm an einem Panagyri – Tanzfest auf Ikaria teil
- besuche das Bergdorf Raches und Ursula Kastanias
- genieße die Produkte der Frauenkooperative in Raches
EINE KLEINE ERLEICHTERUNG FÜR DICH
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